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Warum klingt neuerdings UKW so grauenhaft?

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SonyKassettenkaiser
Inventar
#119 erstellt: 23. Sep 2020, 16:19
Das müsste ja heißen, das DAB+ noch dann empfangbar ist, wenn bei UKW schon viel Rauschen da ist, oder interpretiere ich das falsch?
Passat
Inventar
#120 erstellt: 23. Sep 2020, 17:08
So ist es.
Aber unterschreitet man bei DAB+ die Schwelle, ist der Empfang komplett weg, während bei UKW nur das Rauschen etwas stärker wird.

Z.B. Nachrichten kann man auch noch verstehen, wenn es stark rauscht.
Ist der Empfang weg, kann man gar nichts mehr hören.

Grüße
Roman
DOSORDIE
Inventar
#121 erstellt: 23. Sep 2020, 18:49
Deshalb heißt es ja auch, DAB+ braucht weniger Sendeleistung als UKW, dadurch gibt es aber in vielen Gebieten auch immernoch Totalausfälle und überall wo ein Bisschen Störstrahlung ist, ist der Empfang teilweise gar nicht mehr oder nur mit Aussetzern möglich, es stimmt also nur bedingt. Bei mir an der Arbeit sind selbst bei UKW manchmal die Ortssender gestört, es rauscht dann mal kurz, aber dass gar nix mehr kommt ist selten bis gar nicht. Bei DAB+ gibt es schon mal Totalausfälle, je mehr Leuchtstoffröhren, Arbeitslampen, Schaltnetzteile, Computer usw im Betrieb sind umso schlimmer wird das. Ich kann tatsächlich die Signalanzeige auf meinem Pure Move Schwanken sehen. Unter Idealbedingungen, wenn Kaum Jemand da ist, sind da schon mal 3 oder 4 von 5 Strichen. Wenn Alles wild durcheinander strahlt kann man aber froh sein, wenn ein Strich konstant aufleuchtet.

Letztendlich müsste die Sendeleistung also noch deutlich erhöht, bzw. Mehrere kleine Stützsender aufgestellt werden um dieses Verhalten zu vermeiden und um einen gleichwertigen oder besseren Empfang als bei UKW zu gewährleisten.

LG Tobi
pragmatiker
Administrator
#122 erstellt: 23. Sep 2020, 20:11
Dieses beobachtete Verhalten hat auch mit den derzeit gültigen EMV-Normen (EMV = ElektroMagnetische Verträglichkeit) zu tun - hier gibt es zwei Bereiche:

  • Den privaten Wohnbereich: Hier sind die Anforderungen dessen, was Geräte an Störstrahlung von sich geben dürfen, gegenüber dem industriellen Bereich deutlich erhöht - d.h. die Geräte dürfen weniger strahlen. Und die Anforderungen, was Geräte (verglichen mit dem industriellen Bereich) an Störeinstrahlung aushalten müssen, sind deutlich reduziert - d.h. die Geräte dürfen schon bei geringerer Störeinstrahlung funktionelle Defizite zeigen.
  • Der industrielle Bereich: Hier dürfen die Geräte (verglichen mit dem privaten Wohnbereich) deutlich mehr Störstrahlung von sich geben, müssen aber (verglichen mit dem privaten Wohnbereich) auch deutlich mehr Störeinstrahlung vertragen, bevor sie funktionelle Defizite zeigen.

Nun gelten die EMV-Normen für das einzelne Gerät, die einzelne Anlage usw. Im industriellen Umfeld kommt aber häufig eine gewaltige Ansammlung solcher Geräte am selben Platz zusammen - und die strahlen in Summe natürlich mehr als ein einzelnes Gerät. Außerdem darf die ausgesendete Störstrahlung im industriellen Umfeld auch generell größer sein.

Und nun kommt jemand und bringt sein privates Radio (mit EMV-Eigenschaften für den Wohnbereich) mit in die Firma und das Gerät wird nun von einer Vielzahl von Maschinen, Geräten und Anlagen "zugeblasen". Das wird häufig nicht gut gehen.......und: den Betrieb von Radio- und Fernsehgeräten aus dem privaten Umfeld in industrieller Betriebsumgebung sehen die EMV-Normen schlicht nicht vor.

DOSORDIE (Beitrag #121) schrieb:
Letztendlich müsste die Sendeleistung also noch deutlich erhöht, bzw. Mehrere kleine Stützsender aufgestellt werden um dieses Verhalten zu vermeiden und um einen gleichwertigen oder besseren Empfang als bei UKW zu gewährleisten.

Oder man ertüchtigt den Empfänger, nämlich DAB+ Radios mit digitalen VHF-Band-III Ein-Chip-Frontends, die breit wie Scheunentore sind und über keinerlei ernsthafte Vorselektion und damit mangelnde Großsignalfestigkeit verfügen (weil sie von dem breitbandigen Störbrei bereits ganz vorne am Anfang der Empfangskette zugeblasen werden). Da hilft häufig schon ein ordentlicher, mehrkreisiger passiver L/C-Preselector, um ungestörten Empfang zu erhalten. Keine Ahnung, ob es so was fertig zu kaufen gibt - wenn nicht, sind solche Sachen ein super-dankbares Objekt für überschaubare HF-Selbstbau-Aktivitäten.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 23. Sep 2020, 20:18 bearbeitet]
Hans*
Ist häufiger hier
#123 erstellt: 08. Okt 2020, 00:23
im Vergleich zu den deutschen Sendern,klingt der Schweizer Srf 3 viel besser!
hatte auch schon Sendeanlagen vom Orf besichtigt,dort sagte man in der Führung auch,das kompromiert wird,um das Klangbild,für die Autonutzung anzupassen!
Passat
Inventar
#124 erstellt: 08. Okt 2020, 00:41
Was eigentlich Unsinn ist, denn die Autos werden innen immer leiser und die Radios klingen heute auch viel besser als noch vor 20 Jahren.

Grüße
Roman
udokarl
Ist häufiger hier
#125 erstellt: 01. Nov 2020, 12:31
Hallo,

über DVB-S soll die Klangqualität zum Teil sehr gut sein.

Welche Empfänger sind hier empfehlenswert? Nicht jeder kann sich den Restek Satellitentuner leisten, wobei sich hier die Frage stellt, ob er noch up to date ist. Wie klingt hier z. B. ein Technisat Satellitentuner?
Viele "bessere" Vollverstärker haben heute brauchbare DAC integriert (z. B. Cambridge Audio CXA81)
Kann man den Tuner dann an USB-Audio anschließen??
DOSORDIE
Inventar
#126 erstellt: 01. Nov 2020, 17:32
Da kannst du irgend n billig Receiver nehmen, wenn dich die Optik nicht stört. Die klingen eh alle gleich, nämlich eigentlich gar nicht. Auch billige DACs sind in ihrer Qualität hervorragend. Wenn es nicht wegen schlechter Schirmung rauscht oder brummt oder der Ausgang komisch angepasst ist (Innenwiderstand), hast du mir keinen Einbußen zu rechnen.
fotoralf
Inventar
#127 erstellt: 02. Nov 2020, 21:38
Der Meinung war ich früher auch. Das Problem geht schon da los, wo bei ganzen Gerätegenerationen die Decodierung fehlerhaft implementiert ist. Hier ist irgendwann eine ziemlich teure Dreambox wegen klirrender und zischelnder Höhen rausgeflogen.

Im Grunde hast Du natürlich Recht. Eigentlich sollte es egal sein und ist es normalerweise auch.

Ralf
Bollze
Inventar
#128 erstellt: 03. Nov 2020, 19:12
Meine Dream ( 500er SD) hatte die Emphasis ständig aktiv. Der Ton war ständig zu dumpf. Normalerweise lässt sich die Emphasis des DACs je nach dem, ob die Quelle mit oder ohne Emphasis sendet durch den Prozessor steuern. Dem war hier nicht so, folglich konnte man das Problem nicht per Softwareupdate lösen. Ein Konstruktionsfehler. Da quasi alle Sender ohne Emphasis senden, half dann ein Eingriff am DAC der Dreambox, in Form einer Drahtbrücke die die Emphasis dann dauerhaft abschaltete, die Höhen waren dann wieder normal, aber der Ton immer noch zu leise, gefühlte 6 dB fehlten.
Dazu hat sich das Gerät öfters aufgehangen und dann ewig gebootet.

Bollze
miranda08
Ist häufiger hier
#129 erstellt: 07. Nov 2020, 00:53
Guten Abend,

gerade wollte ich einen neuen Thread eröffnen und einmal fragen, ob ich der Einzige bin, der die Soundqualität von SWR3 grauenhaft empfindet, da half die Suchfunktion.

Egal ob mein Pioneer SX-950 oder der Sony ST-SB920: Ich frage mich jedesmal, ob meine Hochtöner defekt sind und anfangen, absurd zu klirren.

Und es ist wirklich nur der Sender SWR3, der mich in die Verzweiflung treibt
Selbst WDR4, hier mit Grundrauschen, klingt besser, ist transparenter und stereomäßiger und: hat die vielfältigere Programmqualität.

Vielleicht ist es ja dem Mainstream geschuldet. Laut, undifferenziert, oberflächlich und in zwei Tagen vergessen. Nichts, was hängenbleibt, anregt oder möglicherweise störend zum Reflektieren oder freudigem, erneutem Hören einlädt.
Bollze
Inventar
#130 erstellt: 08. Nov 2020, 21:46
Habe heute mal bei SWR 3 reingehört über DVB-S, über den TV und Kopfhörer. Ich hörte ab und zu ein leichtes Kratzen, was wie ein defekter Lautsprecher sich anhört oder man würde von einer Vinylplatte abspielen.
Nicht bei jeden Titel war dieses leichte Kratzen erkennbar.

Theorie an :
Ich denke, das dezente Kratzen sind Artefakte des Prozessings. SWR 3 will offensichtlich das Unmögliche wahr machen, den herkömmlichen bassigen Breisound erhalten und so anzupassen, dass der HE-AAC Codec die Fakehöhen hinbekommt. Dabei kommt so ein komischer Mix aus Brei und Plastiksound raus. Kurz gesagt Akustikmüll. Und dafür stehen dort viele tausend Euro an Prozessingstechnik rum

Der Sound soll ja auf allen Wegen gleich klingen soll, es gibt keine Extrawurst, nicht bei DVB-S, UKW oder DAB. Deswegen muss UKW, DVB-S an die Anforderung des HE-AAC Codecs bei DAB angepasst werden.
Der HE-AAC Codec verlangt einen dynamischen Mitteltonbereich, damit muss das bisherige und typische UKW-Prozessing praktisch auf den Kopf gestellt werden, von der oft gefühlten Null-Dynamik im Mitteltonbereich, auf eine fast übernatürliche Dynamik oder Überbetonung, schärfer als real, damit die Fakehöhen seitens des Empfängers zuverlässig erzeugt werden können und nicht so abnormal klingen oder gar ausbleiben. Mehr Auflösung in Mittel/Hochtonbereich lassen auch die Artefakte, die z.B. durch das Multibandprozessing entstehen, deutlicher hörbar werden.
So, das ist meine Theorie dazu.

Das man bei einen solchen nervigen Klang eher das Radio auslässt, darüber sollten die Radiomacher mal nachdenken. Heute wächst eine Generation nach , die mit einen Radio kaum noch was anfangen kann und dank immer bessere Technik bei Smartphone und Kopfhörer durch weg einen ziemlich guten Klang geniessen kann . Falls sich die Jugend mal mit ihren digitalen Endgeräten auf einen Stream wie SWR3 verirren, dann bleiben die sie dort nicht lange....es klingt ungewohnt und schlecht.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 09. Nov 2020, 09:46 bearbeitet]
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