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Revox B77 MK III technische Werte?

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Christian_Mueller
Stammgast
#1 erstellt: 06. Feb 2025, 15:47
Hallo!

Wie allseits bekannt ist, bringt Revox eine neue Bandmaschine raus:

B77 MK III Stereo Tape Recorder

Es wird hier angegeben, die im Studio aufgenommene analoge Studioqualität erstmals im Wohnzimmer nutzen zu können. Ich habe auf der ganzen Seite gesucht, aber keine einzige Angabe zu Messwerten gefunden. Gerade Willi Studer hatte doch extrem großen Wert auf präzise Angaben gelegt. Habe ich die technischen Angaben übersehen oder gibt es, außer blumigen Beschreibungen, dort tatsächlich irgendwo glaubwürdige Fakten?

Die unter Revox Analog Master Tapes Collection beworbenen Tonbänder findet man hier:

Revox Analog Master Tapes Collection

Ganz schön happig, Masterbänder für 480 Euro aufwärts (eines kostet sogar fast 1000 Euro) und eine Bandmaschine für fast 16.000 Euro, wo die damals neue B77 MK II im Jahr 1997 noch 5000 Mark gekostet hat...

vG
Chris
Trovesi
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 06. Feb 2025, 16:28
Hallo,

es gibt ein hübsches Faltblatt, das aber auch nur die Features aufzählt.

Beim Revox-Service in Villingen konnten oder wollten sie mir auch nicht mehr erzählen. Einzig auf meine Frage, ob sich die Produktion lohnt, bekam ich ein freudiges Nicken als Antwort.
AkaiUher
Stammgast
#3 erstellt: 06. Feb 2025, 16:43
Hallo!

Ja, Revox schweigt sich über die technischen Daten der B77 Mk III aus. Spekulativ würde ich mal sagen, dass die Messwerte wohl ungefähr der einer PR99 HS entsprechen werden.

Der Senkelspuler wird wahrscheinlich unter manufakturartigen Bedingungen hergestellt, schätze ich. Dadurch auch der hohe Preis. Die Masterbandkopien sind auch aus diesem Grund so teuer, werden ja in Echtzeit überspielt. Wobei man sich hier im klaren sein muss, dass die Quelle fast immer digital ist. Man bekommt in der Regel keine Analogkopie eines Masterbandes, das gibt's nur ausgesprochen selten. Alleine diese Tatsache macht es für mich völlig überflüssig.

Grüße,

Andreas
Yamahaphilist
Stammgast
#4 erstellt: 06. Feb 2025, 17:07
Es sind wohl gerade die ersten zehn oder so Geräte gebaut worden, gerade erfolgen wohl die Zertifizierungen, angeblich soll das Leistungsniveau über dem des Vorgängers MK2 und auch von einigen Studer Geräten liegen, bis April wird man wohl die Daten nachliefern, denn ab dann sollen die ersten Auslieferungen erfolgen, die Kisten sehen ganz nett aus


[Beitrag von Yamahaphilist am 06. Feb 2025, 17:08 bearbeitet]
Trovesi
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Feb 2025, 11:54
Hallo,

ich bin wirklich gespannt auf das Gerät. --- Auch wenn ich es mir nicht kaufen werde. Ich streichel lieber meine MkII und verspreche ihr, daß sie zum Service darf. :-)
einstein-2
Inventar
#6 erstellt: 07. Feb 2025, 12:15
Hallo
Wäre schön, wenn diese Geräte endlich eine aktive
Bandzugregelung bekommen könnten. Aber das ist
wohl Wunschdenken.😒😒
HiFi_Addicted
Inventar
#7 erstellt: 08. Feb 2025, 02:51
Die Messwerte der D820x werden sie wieder nicht erreichen.
Christian_Mueller
Stammgast
#8 erstellt: 13. Feb 2025, 19:18
Es stellt sich auch die Frage wie man bei Klassikaufnahmen der "Revox Analog Master Tapes Collection" für ab 480 Euro von Studioqualität sprechen kann und gleichzeitig ohne Rauschunterdrückung auskommt. Auf die technischen Daten darf man wirklich gespannt sein...
AkaiUher
Stammgast
#9 erstellt: 14. Feb 2025, 10:23
Naja, die Bänder sind immerhin mit 38cm/s und Schmetterlingsköpfen aufgenommen (0,75mm Trennspur). In den Tonstudios würde früher auch oft ohne NR gearbeitet. Das einzige, was meines Erachtens gegen Studioqualität spricht, ist die Verwendung von RTM LPR90. Das ist ein Langspielband und deswegen nicht so wirklich Studio-like, hier würde sich eher SM900 anbieten. Aber dann würden zwei Spulen benötigt.

Die Master-Tape-Kopien sind eben so erstellt, dass sie "Futter" für die neue B77 Mk III sind. Und die mit einer Rauschunterdrückung anzubieten wäre wohl auch schwierig. Eine Dolby-B77 hatte es gegeben, aber Dolby lizensiert die Systeme nicht mehr und ein Dolby B wäre auch keine Studioqualität. Bei den professionellen Systemen sind wahrscheinlich auch Lizenzgebühren fällig oder die Rechtesituation ist nicht mehr klar und sie verlangen manchmal auch manuelle Justagen, was für den Endnutzer schwierig ist. Vorallem glaube ich, würden die es bei Revox heute selbst nicht mehr hinbringen, die Maschinen mit den Rauschunterdrückungssystemen korrekt einzustellen.

Mir erschließt sich der Sinn dieser Masterbandkopien sowieso nicht. Wenn ich mir das Material als High-Res beschaffe, habe ich es wahrscheinlich in besserer Qualität. Und ich kann mir mit einer B77 das dann selbst auf LPR90 überspielen. Das Einzige, was einen gewissen Reiz ausmachen würde wäre, wenn man wirklich einen Analog-Abzug eines original Mastertapes einer alten Analogproduktion haben könnte. Klanglich wäre das auch nicht besser, als ein Digital-Abzug, aber dadurch dass sich das original Quellen-Band zum Kopieren im selben Raum befunden hätte als die Kopie, die ich dann hätte, das hätte schon was. Gibt es aber praktisch nicht und wäre wenn dann auch unbezahlbar.
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 14. Feb 2025, 22:01
Hallo,

das ist Bling-Bling. Und so ein Gerätekauf hat mit "Habenwollen" zu tun, nix mit ars gratia artis.

Peter
Christian_Mueller
Stammgast
#11 erstellt: 19. Feb 2025, 17:10
Die eigentliche Frage ist doch, was man für eine gut gewartete B77 MKII hinlegen muss und welche Verbesserungen gegenüber der alten Maschine tatsächlich ermöglicht wurden. IMHO hätte man längst die Unterschiede durch technische Werte angegeben, wenn diese wirklich so viel besser geworden wären. Blumige Beschreibungen sollten tatsächlich nachvollziehbare Fakten maximal ergänzen und nicht ersetzen... 2 Jahre Garantie, welche ohnehin normal sind, für 16.000 Euro, also ich weis nicht. Das kommt einem eher so vor, als ob man diese Angabe nur als Konkurrenz zu den (gebrauchten) Ebay Angeboten genannt hat...
S04-Hotspur
Inventar
#12 erstellt: 21. Feb 2025, 09:15
Bei geringer Stückzahl wird Revox weltweit Käufer finden, für die der Preis keine Rolle spielt.

Schönen Tag, Andreas
Ingor
Inventar
#13 erstellt: 23. Feb 2025, 13:48
Wer dafür 15000 € zahlt, kennt sich nicht gut aus, muss aber Geld haben. Die Revox B77 war ein Arbeitspferd, aber "klanglich" nicht besser, als der Rest der damaligen Geräte in der Preisklasse. Man kam damit an die Grenzen des Machbaren der Magnetaufzeichnung, unter den gegebenen Bedingungen.
Ich besitze eine B77MKII in einwandfreiem Zustand und weitere Tonbandgeräte, weiß also aus eigener Erfahrung, was dieses Gerät kann.
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 24. Feb 2025, 20:06
Hallo,

ja. der analogen magnetischen Tonaufzeichnung...

Zu der Zeit gab es ja schon die ersten PCM Geräte, einige Direkt-Schallplatten wurden so "mitgeschnitten", Jeton gab die CDs später raus.

Peter
DB
Inventar
#15 erstellt: 05. Mrz 2025, 14:29
Hätte lieber jemand die Lyrec Frida neu aufgelegt, das wäre sinnvoller. Die ist wenigstens nicht ganz so antiquiert.

MfG
DB


[Beitrag von DB am 05. Mrz 2025, 14:30 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 06. Mrz 2025, 10:43
Hallo,

die hatten aber trotz tollster Qualität nie den Ruf bei Endkunden.
Wenn die Rede kam auf skandinavische Tonbandgeräte fiel meist nur "Tandberg" als Name.

BTW baute Lyrec auch sonst hochpräzise Sachen, z.B. für Neumanns Schallplatten-Schneidemaschinen die Synchronmotoren nachdem man vorher mit Ortofon zusammengearbeitet hatte solange die in dem Bereich aktiv waren.

Leider 2010 nach einem Konkurs abgewickelt.

Peter
einstein-2
Inventar
#17 erstellt: 06. Mrz 2025, 11:42
Hallo
Bei so einem Vergleich, wäre unter anderem für mich
ausschlaggebend, welcher Hersteller liefert noch
originale Tonköpfe.
Sunlion
Inventar
#18 erstellt: 06. Mrz 2025, 12:28

Christian_Mueller (Beitrag #8) schrieb:
Es stellt sich auch die Frage wie man bei Klassikaufnahmen der "Revox Analog Master Tapes Collection" für ab 480 Euro von Studioqualität sprechen kann und gleichzeitig ohne Rauschunterdrückung auskommt.

Das verstehe ich auch nicht. Tonbänder sind in meinen Augen überhaupt erst mit RMS Hifi-tauglich. Gut, ab 19 cm/s wird das Rauschen deutlich geringer, aber warum auf Dolby verzichten, wenn's doch nun schon mal erfunden ist?


AkaiUher (Beitrag #9) schrieb:
Mir erschließt sich der Sinn dieser Masterbandkopien sowieso nicht. Wenn ich mir das Material als High-Res beschaffe, habe ich es wahrscheinlich in besserer Qualität. Und ich kann mir mit einer B77 das dann selbst auf LPR90 überspielen.

Genau! Einfach die beste CD-Version (remastered) besorgen und mit RMS (z. B. Nakamichi NR-200 oder JVC NR-50) selbst auf Band aufnehmen. Dann hat man die bestmögliche Qualität ohne Störgeräusche.
8erberg
Inventar
#19 erstellt: 06. Mrz 2025, 12:44
Hallo,

Fa. Bogen in Berlin (damals Erstausstatter u.a. bei Revox) liefert noch wimre. Die haben ja weiterhin auch Köpfe für Parkautomaten usw. im Programm.

Peter
Christian_Mueller
Stammgast
#20 erstellt: 06. Mrz 2025, 13:17

Sunlion (Beitrag #18) schrieb:

Genau! Einfach die beste CD-Version (remastered) besorgen und mit RMS (z. B. Nakamichi NR-200 oder JVC NR-50) selbst auf Band aufnehmen. Dann hat man die bestmögliche Qualität ohne Störgeräusche.


Die Frage ist nur, ob die best erhältliche CD oder Hi-Res Version, ähnlich gut wie das Master für die teuren Tonbänder ist... Wenn man sich die Preise für Mastertapes in der Bucht so ansieht (z.B. Bodyguard Master Tape), müssen diese gegenüber den Massenreleases schon einen Mehrwert bieten...
hifi_raptor
Inventar
#21 erstellt: 06. Mrz 2025, 13:49
Morgen
Gehen wir davon aus das das CD / SACD / HiRes Remaster genauso gut ist, oder einem besser gefällt, ist die Frage erlaubt wozu dann überhaupt auf Band überspielen?
Die Quelle ist ein digitales Master. Der D/A Wandler ist klanglich neutral.
Für 450€ bekommt man schon sehr viele Alben!
Bekommt man denn Auskunft wer die entsprechenden Alben gemastert hat, und vor allem wie?
Es macht dann mehr Sinn ein Album seiner Begierde auf Vinyl zu besorgen, nur z.B. MFSL One Step Pressing oder ähnliches (100€) und dann auf Band kopieren. Da hat man dann eine reine analoge Verarbeitungskette (fast).
Keine Ahnung, ich höre Musik, selbst wenn die Auswahl an Bändern ist jawohl eher was für wenig hörende.
Gruß und viel Spaß
8erberg
Inventar
#22 erstellt: 06. Mrz 2025, 14:13

hifi_raptor (Beitrag #21) schrieb:


nur z.B. MFSL One Step Pressing oder ähnliches (100€) und dann auf Band kopieren. Da hat man dann eine reine analoge Verarbeitungskette (fast).
Keine Ahnung, ich höre Musik, selbst wenn die Auswahl an Bändern ist jawohl eher was für wenig hörende.
Gruß und viel Spaß


Hallo,
wie man aus einer geschnittenen Lackfolie pressen will übersteigt meine Fantasie: die "Rillen" müssen bei einer Pressung erhaben sein (siehe klassisches "Vater/Mutter/Sohn"-Verfahren) Also muss wenigstens ein "Vater" erzeugt werden und davon kann man pressen.
Da dieser Vater jedoch recht weich ist werden die letzen Exemlare des "Vater-Sohns" eher lausig werden.

Meine Güte - herrscht inzwischen viel Schwurbelkram bein Vinyl... da schämt man sich ja nur noch...

Peter
hifi_raptor
Inventar
#23 erstellt: 06. Mrz 2025, 14:26
Morgen
Was den Herstellungsprozess der „One Step Pressing“ angeht möchtest Du dich bitte an MOFI wenden.
Was ich aber aus eigener Hörerfahrung sagen kann ist, dass der Klang schon krass ist. Also auf meinem NAS liegen LP-Rip.
Kann CD Erspressung / MFSL CD Master / SACD Master / HiRes Master vergleichen.

Da im HiFi Forum schnell die Steine fliegen, spare ich mir meine persönlichen Klangeindrücke.
.
Achso vergessen. Ich bin rein Digital unterwegs.

Schönen Gruß an diesem sonnigen Donnerstag.
Sunlion
Inventar
#24 erstellt: 06. Mrz 2025, 14:27

Christian_Mueller (Beitrag #20) schrieb:
Die Frage ist nur, ob die best erhältliche CD oder Hi-Res Version, ähnlich gut wie das Master für die teuren Tonbänder ist ...

Aber das Master ist doch die letzte, glattgeschliffene, zurechtgebügelte, von Musikern und Studio abgesegnete Endversion, die anschließend in Umlauf gebracht wird, entweder digital als CD und Download, oder mittels RIAA-Schneidkennlinie zurechtgebogen als Schallplatte. Oder halt von Revox auf Tonband kopiert. Wenn Du eine CD hörst, hörst Du das Master.
Ich glaube nicht, dass Revox das jeweilige Master noch mal für Tonband irgendwie nachbearbeitet hat. Wozu sollte das gut sein?
AkaiUher
Stammgast
#25 erstellt: 06. Mrz 2025, 14:36

8erberg (Beitrag #22) schrieb:
[
wie man aus einer geschnittenen Lackfolie pressen will übersteigt meine Fantasie: die "Rillen" müssen bei einer Pressung erhaben sein (siehe klassisches "Vater/Mutter/Sohn"-Verfahren) Also muss wenigstens ein "Vater" erzeugt werden und davon kann man pressen.
Da dieser Vater jedoch recht weich ist werden die letzen Exemlare des "Vater-Sohns" eher lausig werden.


Oder man arbeitet einfach gleich mit DMM, dann kann man sich das sparen.


Was das Mastering bei vorbespielten Tonbändern angeht:

Manche Anbieter mastern das Quellmaterial dafür neu, ob Revox das auch tut, keine Ahnung. Ich frage mich dennoch, wieso? Das man für eine LP aufgrund der Eigenheiten des Sytems separat mastern muss, erschließt sich mir, aber beim Tonband? Für mich geht es dabei eher, um einen unterscheidbaren Sound zu kreieren, so dass das Band von anderen Quellen unterschieden werden kann, damit es vermeintlich besser klingt. Es klingt dann zumindest anders.
hifi_raptor
Inventar
#26 erstellt: 06. Mrz 2025, 14:38
Morgen
Wozu remastern gut ist. Noch mal Geld machen!
Also im Bereich Classic-Rock ist das Gang und Gäbe. Manchmal mit klanglichen Erfolg verbunden, oder auch nicht.
Zum Bleistift habe ich Deodato Alben der 70ziger auf CD. Die sind verrauscht. Habe auch Onkyo Remaster. Da schmeißt du die CD dagegen weg.
Wie gesagt ist ein Geschäftsmodell. Und mit heutiger Technik nicht zum Nachteil der Alben.
Gruß
AkaiUher
Stammgast
#27 erstellt: 06. Mrz 2025, 14:56

hifi_raptor (Beitrag #26) schrieb:

Wozu remastern gut ist. Noch mal Geld machen!
Also im Bereich Classic-Rock ist das Gang und Gäbe. Manchmal mit klanglichen Erfolg verbunden, oder auch nicht.
Zum Bleistift habe ich Deodato Alben der 70ziger auf CD. Die sind verrauscht. Habe auch Onkyo Remaster. Da schmeißt du die CD dagegen weg.
Wie gesagt ist ein Geschäftsmodell. Und mit heutiger Technik nicht zum Nachteil der Alben.


Darum geht es in diesem Fall aber nicht, da man ja im Falle der Masterbandkopien auch aktuelle Musik bekommt. Und diese wird dann von manchen Anbietern für das Medium Tonband anders oder neu gemastert. Das ist kein klassisches remastern alter Aufnahmen.


[Beitrag von AkaiUher am 06. Mrz 2025, 14:56 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#28 erstellt: 06. Mrz 2025, 14:57
Hallo,

bei DMM kann man da Kupfer besser einen "härteren Vater" machen. (Uff)

Liefert noch jemand Schneidstichel? Neumann-Sennheiser nicht.

Peter
DB
Inventar
#29 erstellt: 06. Mrz 2025, 16:02

Sunlion (Beitrag #18) schrieb:
Tonbänder sind in meinen Augen überhaupt erst mit RMS Hifi-tauglich. Gut, ab 19 cm/s wird das Rauschen deutlich geringer, aber warum auf Dolby verzichten, wenn's doch nun schon mal erfunden ist?

Geht auch ohne Kompander, ab 19,05 cm/s ist das Grundgeräusch erträglich gering.
Wenn schon, dann aber kein Dolby, sondern Telcom C4.


[Beitrag von DB am 06. Mrz 2025, 16:57 bearbeitet]
Christian_Mueller
Stammgast
#30 erstellt: 06. Mrz 2025, 16:25
Eventuell hat man die alten analogen Bänder neu abgetastet und ist rein analog geblieben? Es gibt Berichte, dass man gute Studer 38cm Aufnahmen mit Dolby A selbst mit ausgezeichneten A/D Wandlern nichteinmal mit 24bit und 192kHz gleichwertig reproduzieren kann.

Master Tapes - Genuine or Fake

Ob das stimmt, kann ich natürlich nicht beantworten.
Ich kann nur Schallplatte mit CD vergleichen und da ist manchmal die LP und manchmal die CD besser, was am unterschiedlichen Master liegen dürfte.

Man kann ohnehin nur das nehmen, was bezahlbar angeboten wird...

SEPEA Audio
DB
Inventar
#31 erstellt: 06. Mrz 2025, 16:58
Was mir etwas kurz kommt, ist das Thema Entzerrung. Welche wird denn verwendet, NAB, CCIR, ... ?
Dilbert
Stammgast
#32 erstellt: 06. Mrz 2025, 18:26
Moin

Dolby, und damit meine ich Dolby-B, ist schon ein Kreuz mit der Kompatibilität. Anderer Dolby-Chip und/oder falscher Pegel und schon ist es vorbei mit dem Hörgenuß ("Pump"-Geräusche). Telcom 4, Dolby-A und -C sind WIMRE die einzigen Systeme, die professionell genutzt wurden. Zumindest bei Telcom wurde auch ein Pilot-Ton mit aufgezeichnet, um die Wiedergabe zu kalibrieren.

Da bleibt irgendwie nichts mit Rauschunterdrückung für Kaufbänder. Dolby-B ist häufig inkompatibel und von den externen Telcom Processoren sind wohl nicht mehr viele am leben und werden gehütet wie der berühmte Augapfel. Externe Dolby-A oder -C Prozessoren kenne ich nicht. Dann doch lieber 1/2-Spur mit 38 cm/s, wenns ganz fein klingen soll.....

A propos, kennt jmd. bespielte Kauf-Cassetten mit Dolby?

Grüße

Frank


[Beitrag von Dilbert am 06. Mrz 2025, 18:57 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#33 erstellt: 06. Mrz 2025, 18:50

Dilbert (Beitrag #32) schrieb:
Telcom 4, Dolby-A und -C sind WIMRE die einzigen Systeme, die professionell genutzt wurden.

Und Dolby SR.
Christian_Mueller
Stammgast
#34 erstellt: 06. Mrz 2025, 18:58
Alles richtig, aber die meisten ursprünglichen Aufnahmen haben mit Sicherheit entweder Dolby A oder SR. Wenn man jetzt mit Studio-Master wirbt, so kann dies ohne Rauschunterdrückung nicht ganz erfüllt werden. Auch nicht mit 2 Spur und 38cm...
Dilbert
Stammgast
#35 erstellt: 06. Mrz 2025, 18:58
Ja, Danke auch, Dolby-C ist natürtlich quatsch, meinte ja SR
8erberg
Inventar
#36 erstellt: 06. Mrz 2025, 19:08
Hallo

Dolby B wurde häufiger bei bespielten Cassetten eingesetzt, es gab auch einige wenige mit Highcom

Von Saba gab es eine Cassette mit Charly Antolinis Schießbudenklassikers "knock out": auf einer Seite mit Dolby B, auf der anderen Seite mit Highcom

Peter
SR2245
Inventar
#37 erstellt: 06. Mrz 2025, 22:14

Es gibt Berichte, dass man gute Studer 38cm Aufnahmen mit Dolby A selbst mit ausgezeichneten A/D Wandlern nichteinmal mit 24bit und 192kHz gleichwertig reproduzieren kann.


Es wird so einiges berichtet... das hier kann man sicher als Unsinn bezeichnen.
AkaiUher
Stammgast
#38 erstellt: 07. Mrz 2025, 09:33

Christian_Mueller (Beitrag #30) schrieb:
Eventuell hat man die alten analogen Bänder neu abgetastet und ist rein analog geblieben?


In 99% der Fälle ist die Quelle der Masterbandkopien ein digitales Master. In seltenen Fällen gibt es auch rein analoge Produktionen, meine ich mal gelesen zu haben, einfallen tut mir aber spontan nichts.

Die Sache ist hier auch, dass die originalen Masterbänder gerade bei alten Aufnahmen doch wertvoll sind. Und diese möchte man nicht ständig immer wieder runternudeln und durch die Gegend schicken. Häufig werden solche Masterbandkopien bestimmt nicht gekauft, aber es ist auch für den Anbieter ungünstig, jedesmal wieder das Master anzufordern, wenn er wieder eine Charge auflegen will. Deswegen ist das digital. Man könnte sich auch eine analoge Zwischenkopie erstellen, aber das macht es bestimmt nicht besser.


Christian_Mueller (Beitrag #30) schrieb:

Es gibt Berichte, dass man gute Studer 38cm Aufnahmen mit Dolby A selbst mit ausgezeichneten A/D Wandlern nichteinmal mit 24bit und 192kHz gleichwertig reproduzieren kann.


Das würde ich bestenfalls als Gerücht bezeichnen.
8erberg
Inventar
#39 erstellt: 07. Mrz 2025, 10:30
Hallo,

alte Masterbänder werden wenn sie Glück haben besonders gelagert, wenn man sich anschaut wie fast "steinzeitlich" damals die Fertigungsmethoden fürs Bandmaterial und die Beschichtung war wäre man mit dem Klammerbeutel gepudert wenn man nicht eine hochaufgelöste Digitale Kopie angelegt hätte.

Fragt einmal bei Grönland-Records nach was es für ein Theater war die alten Masterbänder von "Neu" zu digitalisieren.

Bei heutigen Preisen für Speicher...

Ich glaube kaum das die Companies freiwillig ein original-Masterband rausrücken.

BTW gab es nicht neulich noch die "pöse, pöse" Nachricht, das ein "rein-analog" Studio (MFSL) doch zwischendrin am "verbotenen Honigtopf" Digital genascht hatte?

Glaubt nicht den Märchen...

Peter
Sunlion
Inventar
#40 erstellt: 07. Mrz 2025, 10:41

AkaiUher (Beitrag #38) schrieb:
In seltenen Fällen gibt es auch rein analoge Produktionen, meine ich mal gelesen zu haben, einfallen tut mir aber spontan nichts.

Lenny Kravitz fällt mir ein, der selbst angab, nur alte Studiotechnik zu nutzen, um den „alten, warmen, analogen“ Klang früherer Bands hinzubekommen. Auch Jean-Michel Jarre nutze jahrelang eine Studer A820 mit Dolby SR, weil sie einer digitalen Aufzeichnung „in allen Parametern überlegen“ sei.
Ob das inzwischen auch noch so ist, würde ich aber nicht beschwören.
hifi_raptor
Inventar
#41 erstellt: 07. Mrz 2025, 11:11
Morgen
Nochmal zurück zum Thema.
Man ist Musikenthusiat und HiFi Retrofan. Jetzt gebe ich 15k Teuron für eine Revox aus.
Interessieren da tatsächliche techn. Werte?
Wenn ich so ein Teil kaufe möchte ich Musik hören. Bei dem Preis gehe ich, naiv wie.nunmal bin, davon aus, dass das techn. Maximale herausgeholt wurde!
So was kaufen und über Klangqualität nachdenken müssen wäre schon blöd!
Schönes Wochenende
AkaiUher
Stammgast
#42 erstellt: 07. Mrz 2025, 11:36

Sunlion (Beitrag #40) schrieb:

Lenny Kravitz fällt mir ein, der selbst angab, nur alte Studiotechnik zu nutzen, um den „alten, warmen, analogen“ Klang früherer Bands hinzubekommen. Auch Jean-Michel Jarre nutze jahrelang eine Studer A820 mit Dolby SR, weil sie einer digitalen Aufzeichnung „in allen Parametern überlegen“ sei.
Ob das inzwischen auch noch so ist, würde ich aber nicht beschwören.


Das analoge Aufzeichnungstechnik heute noch im Tonstudio verwendet wird, kommt öfter vor. Es werden gerne noch analoge Mixer verwendet oder CLASP wird z.B. auch immer wieder angewendet. Trotzdem landet das zum Schluss immer auf einem digitalen Medium.

Ich meine das daher anders, eine komplett analoge Produktion bis zum Endkunden, so wie es früher bei der LP der Fall war, bevor digitale Delays oder Master beim Schneiden verwendet wurden. Gibt es auch heute noch sehr selten bei LPs und bei einem Tonband wäre das theoretisch eben auch möglich und ich meine mal davon gelesen zu haben, dass es das in Einzelfällen geben soll, aber ich kann jetzt keine Produktion beim Namen nennen.


hifi_raptor schrieb:

Man ist Musikenthusiat und HiFi Retrofan. Jetzt gebe ich 15k Teuron für eine Revox aus.
Interessieren da tatsächliche techn. Werte?
Wenn ich so ein Teil kaufe möchte ich Musik hören. Bei dem Preis gehe ich, naiv wie.nunmal bin, davon aus, dass das techn. Maximale herausgeholt wurde!


Ja, ich glaube tatsächlich, dass den potentiellen Kunden die Daten nicht interessieren. Auch bei anderem HiFi-Geräten ist die Angabe der technischen Daten heute häufig dürftig.


[Beitrag von AkaiUher am 07. Mrz 2025, 11:38 bearbeitet]
Yamahaphilist
Stammgast
#43 erstellt: 07. Mrz 2025, 11:41
Nach den letzten Umfragen beschreiben ca 70-80% der Deutschen ihre wirtschaftliche Lage als gut bis sehr gut. Welcher Hersteller von Trendartikeln möchte da nicht kreativ mitmischen? Abschöpfung von vorhandenem Überschuss einer an sich mehrfach gesättigten Zielgruppe. So funktioniert Marktwirtschaft. Exklusiven Bedarf wecken und entsprechend bedienen. Wie aus dem Lehrbuch der Verkaufspsychologie.
hifi_raptor
Inventar
#44 erstellt: 07. Mrz 2025, 12:00
Morgähn
Zitat aus dem Internet:
"....Juni 2008: In Los Angeles verbrennt eines der größten Musikarchive der Welt – 175.000 Masterbänder sollen zerstört worden sein. Die Katastrophe nahm in den Morgenstunden des 1. Juni 2008 ihren Lauf..."
Jo soviel zum Thema Analoge Masterbänder. Und wer alte Klamotten remastern möchte bekommt ein Flatfile.
Auch unser Dschinghis Khan Sänger Leslie Mandonki produziert durchgängig mit Analogkomponenten. Der könnte Studiobänder herstellen und verkaufen.
Gruß und schönes Wochenende
einstein-2
Inventar
#45 erstellt: 07. Mrz 2025, 12:13
Hallo
Da gibt es hier doch eine spezielle Tonbandsparte. Im
Nachhinein frage ich mich, ob da dieser gesamte
Schotter nicht besser aufgehoben wäre?
DerHilt
Stammgast
#46 erstellt: 07. Mrz 2025, 12:14
Mutmaßlich ist das Konsumklima in Deutschland für Unternehmen im internationalen Markt völlig irrelevant, da es echte große Märkte in Asien und den Amerikas gibt. Wir sind, nicht nur damit, nicht der Nabel der Welt.
In der Tat sind technische Daten heutzutage, zumindest was Hifi angeht, vergleichsweise uninteressant. Die goldenen Zeiten der Hifi-Norm sind rum.
Warum jemand, der 15.000,- € für so 'ne Maschine ausgibt, sich für deren technische Daten interessieren sollte erschließt sich mir ebenso wenig, wie das ewige Genöhle derer, die sich "so'n Mist" ohnehin nie kaufen würden, ob wegen Preis, veralteter Technik oder weil's nur ein Marketing-Gag ist.
8erberg
Inventar
#47 erstellt: 07. Mrz 2025, 12:33
Hallo,

natürlich gibt es überall auf der Welt genug Leute die nicht wissen wohin mit dem Schotter...

Wenn es den heutigen Eigentümern von Revox gelingt das in ihre Kasse zu lenken, alles richtig gemacht.

Über Sinn oder Unsinn - wen interessiert es?
Jemanden der eine IWC am Arm und einen maßgeschneiderten Anzug trägt mit absoluter Sicherheit nicht...

Peter
Christian_Mueller
Stammgast
#48 erstellt: 07. Mrz 2025, 14:26
Es gibt zum Thema sehr interessante Videos:

Four tape machines and a cutting lathe - EBS remasters Karajan's Mahler 6th

Remastering Karajan's Bruckner: EBS presents the behind-the-scenes story

The Original Source Series - a Mastering Deep Dive from Emil Berliner Studios

Die ersten drei Bruckner Symphonie-Aufnahmen wurden damals von Karajan rein digital erstellt. Soweit ich weiss mit 44,1kHz und 16bit. Später, ab der Vierten, ging man dann wieder zu analog zurück. Eine Einschätzung, wie sich der Unterschied bei den "Original Source" Veröffentlichungen anhört, gibt es im Folgenden:

Analog oder Digital? Was klingt besser? / Original Source Serie Deutsche Grammophon Boxset 17 Vinyl
DB
Inventar
#49 erstellt: 07. Mrz 2025, 14:36

DerHilt (Beitrag #46) schrieb:
Warum jemand, der 15.000,- € für so 'ne Maschine ausgibt, sich für deren technische Daten interessieren sollte erschließt sich mir ebenso wenig, wie das ewige Genöhle derer, die sich "so'n Mist" ohnehin nie kaufen würden, ob wegen Preis, veralteter Technik oder weil's nur ein Marketing-Gag ist.

Weil derjenige vielleicht doch was Gutes kaufen will? Nicht alle Leute, die Geld wie Heu haben, haben nur Stroh im Kopf.
Sunlion
Inventar
#50 erstellt: 07. Mrz 2025, 16:43

DB (Beitrag #49) schrieb:
Nicht alle Leute, die Geld wie Heu haben, haben nur Stroh im Kopf.

Siehste, ich habe nur Geld im Kopf, dafür aber keine Kohle.
8erberg
Inventar
#51 erstellt: 08. Mrz 2025, 03:55
Hallo

als Hifi-Forum sollte das Ideal die hohe Wiedergabetreue und nicht irgendein ominöser "Klang"-Begriff sein.

Kann sein das ich mich vertue...

Peter
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